Ängste und Angststörungen sind ein Thema unserer Zeit. Vermutlich liegen die Hauptgründe hierfür nicht in äußeren Veränderungen der realen Welt, sondern in den Einstellungen zur Angst. Wurde in früheren Epochen und Kulturen die Angst oft eher als Herausforderung für den Reifungsprozess und die Entwicklung des eigenen Mutes verstanden, so besteht heute eine starke Tendenz, dass sie zur „Eintrittskarte" in eine „Patientenkarriere" wird. Unser Therapieprogramm ist daher darauf ausgelegt, nicht nur auf der Symptomebene zu reagieren, sondern auch Verständnis für die Ursachen und Zusammenhänge der Angstentwicklung zu fördern.
Das Hauptproblem bei den Angststörungen ist in der Regel nicht die Angst, die persönlich zunächst am schlimmsten empfunden wird, sondern die Vermeidung! Die Tendenz, die angstbesetzten Reize und Situationen zu vermeiden führt zunächst „leider" zu einer Entlastung und Angstminderung. Die nun entstehende „Vermeidungsstörung" ist die zentrale und für die weitere Persönlichkeitsentwicklung destruktive Problematik, die mit einer ängstlichen Selbstbeobachtung und dem Meiden von sozial wichtigen Situationen und Verhaltensweisen einhergeht.
Vor allem für Jugendliche hat dieser Schritt fatale Konsequenzen, müssen sie doch in ihrer Entwicklung viele Dinge zum ersten Mal erleben, was in der Regel mit Angst verbunden ist. Wird jetzt beispielsweise der soziale Kontakt zu Gleichaltrigen aus Angst vermieden, wie dies bei einer emotionalen Störung des Kindesalters mit sozialer Ängstlichkeit häufig der Fall ist, so wird die weitere Entwicklung der Betroffenen hier blockiert und die Ängste nehmen noch zu.
Häufige Formen der Angst bei Jugendlichen sind die sogenannte Trennungsangst von den Eltern und auch die Verweigerung der Schule im Rahmen einer sogenannten Schulphobie. Vor allem die sogenannte Schulphobie kann extreme Ausmaße annehmen, die dazu führen, dass die Schule über Monate bis Jahre nicht mehr besucht wird. Gerade eine Schulphobie kann in ambulantem Rahmen nicht angemessen behandelt werden, wenn das Vermeidungsverhalten (die Weigerung in die Schule zu gehen) weitergeht. Hier ist eine stationäre Therapie oft die einzige sinnvolle Maßnahme.
Als soziale Phobie bezeichnet man Ängste, die vor allem in einer Gruppensituation auftreten. Die betroffenen Jugendlichen vermeiden dann diese Anlässe und führen ein eher zurückgezogenes und auf den familiären Rahmen beschränktes Leben. Häufig begründen sie diesen Rückzug mit einem Fehlverhalten der anderen Jungendlichen, mit denen sie nichts gemeinsam hätten. Für das soziale Leben und die spätere Behauptung im Berufsleben ist es jedoch sehr wichtig, sich auch in einem nichtoptimalen Umfeld behaupten zu können. Um dies zu lernen sind die Kontakte zur Gruppe der Gleichaltrigen sehr wichtig. Werden diese Kontakte vermieden, so kommt die gesunde Entwicklung und Reifung ins Stocken. Für die Überwindung dieser Schwierigkeiten ist neben der Einzelarbeit eine Therapie in der Gruppe sehr wichtig. Hierfür kann ein therapeutischer Aufenthalt in einer Klinik einen geeigneten Rahmen bieten.
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